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Tillman’s DipCap Steakletts – Frau Shopping

Tillman's DipCap SteaklettsIch habe etwas gegen mieses Fertigessen. In meinen Toaster kommt kein Schnitzel, ich backe meinen Kuchen ohne fertige Mischungen und meine Bolognese bekomme ich auch ganz wunderbar ohne Würzmischungen aus der Tüte hin.

Für meine Schwiegermutter muss ich regelmäßig „Fertigessen“ kaufen und weiß daher, welche Grausamkeiten sich in Plastikschälchen verbergen können. Ich kann nicht verstehen, wie sie diese scheußlichen Sachen regelmäßig essen kann, anstatt sich etwas zu kochen. Und genau so wenig kann ich verstehen, wie gewisse Produkte Anklang finden. Wer kauft bitte geschälte Kartoffeln im Glas oder Pfannkuchenteig in der Schüttelflasche? Ich nicht! Es ekelt mich schon bei dem Gedanken.

Genau so hat es mich geekelt, als ich diese DipCap Becher von Tillman’s entdeckt habe. Ein weiteres Produkt von diesen Don’t-call-it-Verbrechern, dass ließ mich schon Böses ahnen.

Ich verschwendete keinen weiteren Gedanken an dieses merkwürdige Zeug, bis ich es irgendwann mit einem dicken Reduziert-Schildchen im Kühlregal fand. Statt 1,99 Euro nur noch 50 Cent. Ich habe kurz überlegt und dann solch einen Becher mitgenommen, einfach um mir meine eigenen Vorurteile zu bestätigen. Ich vergleiche solche Einkäufe gerne mit einer Fahrt in der Geisterbahn: Man weiß man wird sich furchtbar gruseln, aber man macht es trotzdem. 😀

Für meine 50 Cent bekam ich also einen Becher Tillman’s DipCap Steakletts bestehend aus 115 Gramm Fleisch und 70 Gramm Dip.

Der Dip befindet sich im Deckel, getrennt durch eine Folie gibt es dann noch eine rote Plastikgabel zum zusammenstecken, die mich an Kinderspielzeug erinnerte.

Hinter dem Dip versteckte sich bei der Sorte Steakletts eine furchtbar essigsaure „Zigeunersauce“. Sie schmeckte nur nach Säure und etwas Paprika. Hintenrum wurde sie dann auf der Zunge leicht scharf, mehr war nicht zu schmecken. Herr Shopping und ich haben uns beide geschüttelt, weil wir diese Soße so bäh fanden. Ab in den Mülleimer!

Der Becher mit dem Fleisch soll nach dem Abziehen der Folie in der Mikrowelle erhitzt werden. Mehr muss man nicht tun, außer sich dann zum Essen zu überwinden.

Obwohl die Überwindung rein optisch nicht unbedingt sofort nötig ist. Die Steakletts sehen aus wie kleine Buletten, die man so oder so ähnlich aus der Kühltheke kennt. Übel wird es erst, wenn man das Fleisch nach dem Erhitzen riecht und nachdem man einmal hinein gebissen hat.

Warum?

Darum.

Tillman's DipCap Steakletts angebissen

Das Bild habe ich extra groß gemacht, damit ihr seht was das für eine Fleischpampe ist. Man erkennt recht gut, das es sich hier nicht um eine normale Bulette aus Hack handelt.

Es wurde auch kein Hack im üblichen Sinne benutzt, denn die Steakletts bestehen aus „zum Teil fein zerkleinertem Schweinefleisch, zusammengefügt, gewürzt, gebraten“. Immerhin sind 95% Schweinefleisch enthalten, der Rest sind Gewürze und Chemie.

Warum muss ich beim Anblick der Steakletts die ganze Zeit an Formfleisch denken?

Nachdem Herr Shopping und ich die widerliche Zigeunersauce hinter uns gelassen haben, haben wir es gewagt in die Klopse zu beißen (ich mag den Namen Steak einfach nicht mehr benutzen). Waaaaaaah! Was zur Hölle ist das?

Ich dachte ich kaue auf einem alten Radiergummi, der den ganzen Tag über den Boden getreten wurde. Ich hatte hier mit einer Würzbombe gerechnet, doch das Fleisch schmeckte merkwürdig fade. Ich konnte den Geschmack allerdings auch in keine bekannte Ecke einordnen. Noch nie in meinem Leben hatte ich einen vergleichbaren Geschmack im Mund. Und ich bin auch nicht scharf darauf so etwas noch einmal zu schmecken. Wirklich nicht.

Das Feeling beim Kauen der Klopsletts war leicht quietschig und irgendwie sandig. Radiergummi eben, bäh!

Mein armer Mann fragte mit wehleidiger Mine was er verbrochen hat, weil ich ihm so etwas antue. Na toll! :zahn:

Der Becher flog in hohem Bogen in den Müll und es ekelte mich noch den ganzen Tag. So etwas essen manche Menschen? Warum? Waaaarum? Es gibt tausend andere Sachen die man essen kann wenn man unterwegs ist, keine Küche im Büro hat oder zu faul zum Kochen ist. Aber warum dieser Becherfraß? Ich verstehe es echt nicht.

Ich hatte noch einen zweiten Becher mit Kebab Fleisch gekauft, das schon unter der Folie recht finster aussah. Weil Herr Shopping und ich uns aber schon bei dem ersten Becher so geekelt haben, verspürte keiner von uns den Wunsch das Zeug in die Mikrowelle zu packen. Irgendwann erreichte er das Verfallsdatum und er ging den gleichen Weg wie die Klopsletts.

Das war jetzt viel Text für etwas das ich total mistig finde. Aber man darf die Augen nicht vor dem Grauen verschließen, nicht wahr!? 😀

50 Kommentare

  1. Naja – aber manchmal bringt es Salz alleine nicht :confused:
    An viele Sachen müssen dann richtig Gewürze und Kräuter ran und ich hab manchmal einfach nicht den Nerv abends noch lange zu probieren.
    Es gibt natürlich Sachen, da würde ein Tütchen nie reichen, aber bei manchem ist es ok… es gibt so eine Hackfleisch Feta Tomatensuppe-da bekomm ich den Geschmack einfach so nicht hin *zublöd*
    Oder die Soljanka … naja ich hab so zwei, drei Tütchen die mag ich einfach :zahn:

    Aber wie gesagt, generell ist ne frische Kartoffel oder ein guter Eintopf oder ein tolles Gemüse 100 mal besser als jedes Tütchen!

  2. Ich gebe zu … wenn ich ne lange Woche mit zuviel Arbeit habe, dann kommt auch mal ne Knorr oder Maggi Tüte zum Einsatz- einfach ob der mangelnden Motivation und Zeit für mich alleine spät abends noch richtig gut zu kochen!
    Allerdings werden diese Tütchen IMMER und ich meine wirklich IMMER mit frischen Sachen aufgepeppt …

    Am Wochenende geniesse ich es dann für mich und meinen Freund ausgiebig und mit Zeit zu kochen!

    Ich nehme es so wie es für mich am besten passt und wenn es dann mal ein Fertiggericht ist, dann ist es so – ich verdamme die Sachen nicht… aber frisch kochen ist natürlich viel gesünder und meistens auch leckerer!

  3. >eine gute bolognese die viel besser als der rotz schmeckt, muss auch keine stunde köcheln.

    Genieße dein halbgares Gemüse im Tomatensaft.

    Außerdem wird hier zu sehr pauschalisiert. Von einem Mikrowellengericht für 99 Cent kann man wirklich nichts erwarten. Das sieht dagegen anders aus wenn es 2,99 kostet. Frosta z.B hat jahrelang für den Preis extrem leckere und _chemie_freie Kühlgerichte produziert. Leider floppte es, da den Leuten die 50 Cent zuviel waren.

  4. Puh, also bei uns gibts auch keine einzelnen Kartoffeln o_O Hab ich ja noch nie gesehen, sowas. Dafür gibts aber recht kleine Netze bzw. Netze mit sehr kleinen Kartoffeln.
    Da ich kochen aber eh HASSE, wie die Pest, ist mir das eh Wurst. Ich mag meine Tiefkühlpizza (allerdings nicht die Billigdinger, die sind echt mies), und meine Mikrowellen-Tortelloni auch. 😀 Klar, kein Vergleich zum Koch oder zu was frisch gekochtem – aber man kann ja nicht alles haben, und sie schmecken gut genug als dass ich sie genießen würde. 😀

  5. Ich kaufe nie die Netze, weil mir das auch zu viel ist. Hier hat jeder Supermarkt einzelne Kartoffeln (und auch Zwiebeln) und auf dem Wochenmarkt gibt es auch alles einzeln. :confused:

  6. Madame Unkreativ Antworten

    @lacgas: Du, kleiner Tipp am Rande: Kartoffeln kann man auch einzeln kaufen. Ich esse auch nicht jeden zweiten Tag Kartoffeln und würde es im Leben nicht schaffen, ein ganzes Netz zu verarbeiten, aber selbst mein Rewe um die Ecke hat lose Kartoffeln. Und wenn der mal wirklich keine hat, hat Sky immer welche. Selbst, wenn man aufs Budget achten muss (ich studiere noch, ich kenne das Problem nur zu gut) ist das auf die Dauer günstiger, als die Hälfte weg zu schmeißen.
    Ich weiß einfach ganz gerne, was ich da gerade esse. Egal, ob es früher mal Muh, Mäh, oder Geräusche wachsenden Grases gemacht hat. 😉

  7. Das sieht nicht aus wie Fleisch,sondern wie Gebäck. Ein altes Stück Apfelkuchen oder so…

    Ich koche sehr gerne selbst und da ich 10 Jahre strenger Vegetarier war, weiß ich auch, wie man aus wenigen und einfachen Zutaten ein richtig leckeres Essen zubereiten kann.
    Und wenn man mal keine Zeit zum Kochen hat, kann man immer noch ein appetitlich belegtes Brot essen oder sich eine Pizza bestellen.

    Bei Fertiggerichten stört mich vor allem, dass sie für das, was man bekommt, ziemlich teuer sind. Denn mal ehrlich: Satt wird man von einer 5-Minuten-Terrine oder einem Asia-Nudel-Snack als erwachsener Mensch ganz bestimmt nicht!

  8. Hm, ihr beschwert euch teilweise über Formfleisch… dann esst ihr sicher auch alle keinen Kochschinken, keine Salami,… 😉

  9. Ist doch eigentlich ganz klar, dass etwas, was 50 Cent kostet (oder auch 1,19 Euro – was ja der ursprüngliche Preis war), kein Qualitätsprodukt sein kann.
    Das Schlimme ist m.E., dass Konsumenten dem Trugschluss aufsitzen, sie könnten sich mit Fertiggerichten günstig ernähren. Dazu passt ja, dass Deutsche anteilig deutlich weniger Geld für Essen ausgeben als z.B. Italiener oder Franzosen.
    Ich denke mir immer wieder, wenn ich z.B. einen Sack Kartoffeln kaufe (selbst Bio-Kartoffeln sind im Supermarkt nicht wahnsinnig teuer), wie viele Gerichte man daraus machen kann und wie viele Esser davon gesund satt werden. Aber das Gros der Konsumenten kauft eben lieber fertige Reiberdatschi ausm Kühlregal, als sich selber an den Herd zu stellen. Das ist echt traurig und leistet diesem Fraß, den Du im Blog vorgestellt hast, Vorschub.

  10. gäbe es hier kartoffeln im glas – ich würd sie kaufen :freu: es gibt sie aber nicht 🙁
    gründe gibts gleich mehrere:
    – ich kaufe schon nur kleine netze kartoffeln wohne aber alleine und esse nicht so oft kartoffeln und so fault mir ungelogen mind. das halbe netz immer weg
    – das kleine netz ist mir eigentlich immer noch zu schwer und einzelne Kartoffeln sind so unflexibel bzw ich zuwenig durchgeplant (am rollstuhl muss ich auch aufs gewicht achten)
    – ich hab, behinderungsbedingt, leichte feinmotorische störungen und kartoffeln schälen dauert bei mir ewig (was mama in 10 minuten schälte dauert bei mir ne std) und tut dann in den händen weh (trotz gutem kartoffelschäler) daraus folgt da sich kartoffeln nur selten mache (obwohl ich sie echt gerne esse) und dann bin ich wieder bei punkt 1

    und ja ich hab auch fertiges kartoffelpüree schätzen gelernt, greife da allerdings immer nur zu pfanni, es geht schneller und hat all die nachteile nicht die die echten kartoffeln haben.
    ich habe als kind nur selbstgemachtes kartoffelpüree gegessen und ich mag es sehr sehr gern, aber wenn ich für meine portion schon mind. ne halbe stunde schäle und schnipple dann nochmal 20-30 min die kartoffeln weich koche umd sie dann endlich zu püree verarbeiten zu können … nein dazu bin ich nicht motiviert (und meine Zeit und kraft kann ich einfach besser anderswo einsetzen) und das steht in keinem verhältnis zu den 15 min essenszeit oder so.
    Das ist schade, ist aber so.

  11. sorry aber knorr und diese ganze fertigscheiße, ist einfach nur widerlich und ungesund. eine gute bolognese die viel besser als der rotz schmeckt, muss auch keine stunde köcheln. ist auch nicht mit einem riesenaufwand verbunden, wenn man es nicht kann, einfach mal ein gutes kochbuch kaufen.

  12. Das ist eben eine Frage der Möglichkeiten. 😉

    Die richtig gute Tomatensoße z.B sollte min. 1 St. vor sich hin köcheln, das Pendant von Knorr dagegen 5 Min. Ein leckeres Brot ist nach 2-3 Tagen backfertig, zum Lidl und zurück sind es 20 Min. Und der hat richtig gutes Weißbrot. Dabei noch nicht eingerechnet sind natürlich der zusätzliche Aufwand und Kosten.

    Ich koche ja selber gerne frisch. Aber ein Arbeiter, dessen Freizeit gute 5 St. beträgt, muss seine Prioritäten setzen.

  13. Ich kann nur aus meiner Kenntnis sagen, dass was möglich ist, wird auch von der Foodindustrie gemacht und es findet sich immer eine Käuferschicht, die so einen Frass auch noch ißt – Leider!

  14. Alles eine Sache der Gewohnheit. 😉
    Ich bin mit „echtem“ Kartoffelbrei aus echten Kartoffeln groß geworden und finde Tütenkartoffelbrei einfach nur unlecker. Ich würde eher eine Scheibe trockenes Brot essen. :fuss:

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